zu mir

,,Intimität mit dem eigenen Körper und Atem, die eigene Beteiligung an allem was ist, im eigenen Tempo, so wie es ins eigene Leben passt… könnte Honig in ein Menschenherz bringen. Es lässt alles von einem abfallen, von dem man denkt, dass man sein muss. Und wer weiß, wie Honig in den Herzen der Menschen die Welt gestalten wird, von der wir denken, wie sie ist. Weißt du’s? ” – Laura



Der Bruch

2017 stürzte ich eine Treppe hinunter und brach mir das Kreuzbein – der massivste Knochen der Wirbelsäule brach in zwei Teile und mit ihm mein ”altes” Leben. Ich stand an einem Scheideweg, auch wenn ich das erst rückblickend so sagen kann, wusste ich schon damals, dass ich ab jetzt in eine andere Richtung wachse.

Es ist die berühmte Frage nach den großen lebensverändernden Ereignissen, der wir gerne gespannt zuhören. Die Wahrheit ist, der Bruch war zwar laut, aber die Veränderungen leise.

Aber müsste ich sie in einem Satz zusammenfassen dann wäre es dieser: Ich fing an Entscheidungen für mich zu treffen.

Es klingt so einfach und doch wissen die meisten von uns, dass es das überhaupt nicht ist. Nicht, wenn du gelernt hast, dein Leben nach den Vorstellungen anderer auszurichten. Und das haben die meisten von uns.

Wir sind hineingeboren in eine Welt, in einer Zeit, einer Kultur der Rollenbilder.

Mich hat es schon immer fasziniert, wie Menschen funktionieren, was sie bewegt, und was sie wirklich bewegt. Ich spürte schon immer, das unser Sein tiefer geht als alles, was ich bis dahin glaubte zu wissen. Oder zu sein.

Und ich spürte schon immer, was andere fühlten. Ich nahm jede Stimmung wahr. Ich spürte, das andere fühlten, was sie selbst nicht ansahen (das verstand ich allerdings erst viel später). Ich wusste oft, wenn etwas passierte, oder wenn eine Seele bereit war zu gehen, was sie noch sagen wollte, sagte es aber nie. Ich war feinfühlig, hochsensibel, neurodivergent, aber wusste es nie.

In meiner (Um)Welt fühlte ich mich damit eher wie eine Außenseiterin. Auch wenn wir in unserer Familie viele LebensKünstler*innen und Kreative Wesen haben, Filme und Bücher über Hexen liebten, irgendwie traute ich mich nicht, wirklich „anders“ zu sein. Und so wurde es so leise in mir, dass ich lange Zeit meines L(i)eben nicht wagte hinzuhören.


Der Wandel

2020 spürte ich es dann so stark, dass meine Entscheidungen noch radikaler wurden. Radikal im Verhältnis zu meinen Entscheidungen vorher: keinen. Denn ich trieb mit dem Wind.

Auch wenn der Verstand mir da reinreden wollte, mein ganzer Körper, mein Herz und meine Seele wussten: wenn ich so weiter mache, wird sich alles nach innen richten. Und ich sah, wie Tumore in mir wuchsen. Und so entschied ich, raus zu gehen. Für mich loszugehen. Schritt für Schritt. Atem für Atemzug.

Wenn wir anfangen Entscheidungen für uns selbst zu treffen und danach zu handeln, was wir wirklich aus tiefsten Herzen spüren, dann kann es schon passieren, dass sich alles verändert. Im Außen (das was dem Verstand Angst macht) und in dir – das ist das, was dich frei macht. Dich selbst zu halten.


Die Veränderungen

Würde ich anfangen wollen zu schreiben, was sich seither in meinem Leben, in mir und um mich herum, verändert hat, dann würde ich ein ganzes Buch füllen. Und vielleicht tue ich das eines Tages auch. Aber um dich hier ein wenig mitzunehmen, ist der wohl größte Wandel, wie ich zu mir stehe.

Wenn du anfängst Entscheidungen für dich zu treffen und dein Leben nach dir und deinen Bedürfnissen auszurichten – in deinem Tempo, mit dem, was du in dieses Leben hier her bringst. Dann verändert sich vorallem deine Beziehung zu dir. Weil da plötzlich „jemand“ ist, der dich sieht. Der dich und deine Bedürfnisse wahrnimmt. Das bist du. Du bist das, wonach du dich so sehnst.

Wie lange habe ich darauf gewartet, dass mich das Leben ruft. Dass andere in mir sehen, was ich selbst nicht sehen wollte. Dass andere mich ermutigen das zu tun, was ich mir selbst nie erlaubte. Der Schlüssel bist immer du selbst. Und finden tust du ihn nur in dir.

Ich habe über ein Jahrzehnt versucht dem Leben gerecht zu werden, von dem ich glaubte, dass ich es führen müsse und von dem ich glauben wollte, dass ich es so will. Wenn ich mich nur gut genug anstrengte. An mir arbeite. Ich war überzeugt, dass alles andere in mir, das aus dem Rahmen tanzen wollte, nur nie zu lebende Träume sind. Unbewusst dachte immer, so wie ich sein wollte, passe ich hier nicht rein. Verliere ich alle(s) um mich herum und werde alleine sein. Also versuchte ich reinzupassen. Ein Überlebensmodus, den wir schon im Alter von 0-8 Jahren aktivieren, in einem Alter, indem unser Überleben tatsächlich von den Menschen um uns herum abhängt.

Und eigentlich wusste ich ja auch gar nicht, wer ich bin. Ich dachte nur. Und das hat mich krank gemacht. Depressionen, chronische Schmerzen, Migräne, 9/12 Monaten im Jahr chronische Nasennebenhöhlentzündungen. Ich dachte lange, dass ist alles etwas, was mir irgendwie passiert. Bis zu meinem Bruch. Etwas in mir verstand, welchen Einfluss ich auf mein Leben habe.

Ich bin heute selten krank, habe keine chronischen Schmerzen mehr, fühle mich mehr wie ich denn je in meinem Leben. Ich bin mutig geworden und habe Vertrauen ins Leben. In mich.

2022 habe ich alles losgelassen, wirklich alles. Freunde, Familie, Job, Wohnung, Sicherheit. Und bin auf unbestimmte Zeit reisen gegangen. Ich kam nie zurück.

Nicht, dass ich nie wieder zurück kam. Aber ich kam nie wieder zurück zu dem Lebensweg, der Lebensrichtung, die ich zuvor versucht hatte zu leben. Bei dem Versuch irgendwo den Kompromiss zu finden, zwischen dem alten Lebensweg, und dem, was ich mich noch nicht ganz traute zu leben, wurde mein Herz wieder sehr schwer.

Bis ich Anfang 2025 erneut alles losließ, wo ich ohnehin nie ankam, und in meinen halbausgebauten Oldtimer Camper zog.

Was wohl mein nächster Ruf ist?


Halt im Herzen

Was mich seit jeher begleitet ist das Schreiben. Schreiben ist für mich mein Weg zu mir. Das Band zwischen dem, was aus meiner Seele und dem Herzen spricht und gleichzeitig, was in irgendeiner Form verarbeitet werden will. Und in dieser Zeit, wo alles was ich bisher kannte, was mir also Sicherheit gab, nicht mehr zu mir zu gehören schien, sich löste, sich aber gleichzeitig neues entfaltete, war es einer meiner wichtigsten Anker. Ich sah, was ich nicht aussprechen konnte. Und gleichzeitig bewegte ich, was sich entfalten wollte.

Verstärkt & gestärkt wurde dieser Anker, dieses Portal zu der Tiefe in mir, durch atembasiertes Yoga. Nicht irgendein Yoga. Der Atem ist zu jeder Zeit und in jeder Bewegung das Zentrum.

Schon damals begriff ich intuitiv, dass der Atem das Schlüsselelement ist. Sich mit seinem Atem zu bewegen. Und die Elemente der Körperbewegung individuell an sich anzupassen. Sich von seinem Atem führen zu lassen. Erst später auf meinem Weg lernte ich, dass dies Yoga ist, wie es in der Linie von T.Krishnamacharya 1:1 weitergegeben wurde. Was mich darin bestärkt, dass wir alle intuitiv Zugang zu einem tiefen Wissen haben, was wir nie mental erlernt haben.

Wo ist dein Atem?

Unser Atem ist immer da. Er bewegt uns, ob uns das bewusst ist oder nicht. Das erste was wir tun wenn wir auf die Welt kommen ist ein tiefer Atemzug ein. Und das letzte was wir tun, wenn wir diese Welt, diesen Körper, verlassen ist ein tiefer Atemzug aus.

Bevor wir uns das erste Mal bewegen, schreien, strampeln, atmen wir tief ein. Und nachdem wir ein Leben lang gelebt, gestrampelt, geschrien – aber hoffentlich auch gelacht, vor Freude getanzt und mit Herz gel(i)lebt haben – atmen wir aus.

Wenn wir die Worte in uns leise werden lassen, können wir das Universum atmen hören. Wir haben Zugang zu einer Weisheit, die tiefer ist, als der Verstand. Der Geist will nicht eliminiert werden, er will integriert werden.

Körper, Geist und Seele – vereint.

Das wovon all die „Yogis“ da sprechen, meint nichts anderes als, dass du in deinen Körper kommst, mit deinem Atem, und der Geist wird folgen, und deine Seele für dich spürbar. Das ist meine Erfahrung.

Mein Atem

Als ich geboren wurde legte sich noch im Mutterleib die Nabelschnur um meinen Hals. Ich erblickte „das Licht der Welt“ atemlos und in Schmerz. Man versuchte mich mit aller Kraft aus dem Mutterleib zu zerren, da man nicht gesehen hatte, was mich hielt. Wie eine Schlinge lag die Nabelschnur um meinen Hals, während die Gravitation der Erde mich nach unten zog und dabei mein linkes Schlüsselbein brach.

Yoga des Atems hat mich zu mir zurück gebracht. Ich kann wieder tief einatmen. Und vollständig aus. Die Lebensenergie kann fließen. Und ich bin endlich in mir, in meinem Körper, angekommen.

Und heute darf ich dieses Geschenk an dich weitergeben.


Mein lautes Herz

Ich habe gelernt zu springen, immer wieder. Mein Herz ist so laut und mein Atem so tief, dass ich in diesem Leben gar nicht mehr anders kann, als ihnen zu folgen.

Ich glaube aber auch, dass wir alle unseren ganz eigenen Weg gehen. Und wenn du versuchst da draußen deine Antworten zu finden, dein Weg, dann wirst du schlicht-weg nur den anderer Seelen gehen. Während deine Seele in dir auf dich wartet gehört und gelebt zu werden.

Und selbst das mag genau der Weg sein, den du wählst zu leben.


Mein Ruf

Mein Ruf ist es, dich daran zu erinnern, dass du dich leben darfst. Dass du deinen Weg gehen darfst. Und dass du dabei immer Halt in dir finden kannst.

Ich bin den Weg gegangen. Ich weiß wie es ist, wenn jahrelange Freundschaften enden, wie es sich anfühlt zu erkennen und anzunehmen, dass du jetzt anders l(i)eben willst. Ich weiß, wie es ist, wenn das Herz so laut wird, dass du Entscheidungen triffst, die dein Verstand dir auf Biegen und brechen ausreden will. Und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn deine Familie und dein bisheriges Umfeld nur sieht, was „zusammenbricht“. Wie es ist mitten im Wandel zu stehen und dein einziger Halt in deinem Herzen ist.

Und ich weiß auch wie es sich anfühlt, sich endlich selbst zu leben. Welche Freude und Dankbarkeit in dir wächst, wenn du Entscheidungen für dich triffst. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn der Körper weinend zu Boden bricht während du in dir selbst gehalten bist. Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn alles gegen deine Entscheidungen spricht und du voller Lebendigkeit bist.


Mein Weg

Vor mir liegt noch ein ganzes Leben voller neuer Wege. Immer wieder werde ich vor Entscheidungen stehen, die mir mein Verstand auf Biegen und Brechen ausreden will. Immer wieder werde ich etwas neu in mir entdecken, und etwas anderes loslassen, von dem ich nie zu träumen wagte. Und ich freue mich so sehr auf diese Reise meines Lebens. Denn wenn ich eins für mich verstanden habe, dann ist es, das es kein Ankommen im Außen gibt. Zumindest auf meinem Seelenweg.

Das hier ist ein immer wieder Ankommen in mir, egal was außen passiert.

Wer einmal aufmerksam durch die Natur spaziert, ein Jahr lang, wird schnell verstehen, dass „Dinge“ kommen und gehen. Das Leben Wandel ist und du dir irgendwann die Frage stellst, wer oder was du eigentlich wahrhaftig bist.


Für Dich

Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als dass du Halt in dir selbst findest. Denn alles was du brauchst, bist du – dich.

Aus diesem Wunsch ist Halt & Herz entstanden.

Alles was mich bis hierher begleitet hat, alles was mich in meinem Leben trägt, das teile ich hier mit dir. In meinen Worten & Workshops, Räumen & Journals.

Was du hier findest ist zum einen ein Dankbarkeitsbuch, etwas, was mein L(i)eben tiefgreifend verändert hat. Und die Möglichkeit 1:1 mit mir zu arbeiten.

Schön, dass du hier bist <3